So geht Timeboxing - video im Klartext
Hier ist, wie versprochen,
mein Video zu 5 Minuten Timeboxing.
An dieser Stelle möchte ich ein bisschen tiefer
erklären, wie man die Methode einsetzen kann.
Zum ersten kommt Timeboxing
natürlich in Meetings zum Einsatz.
Das heißt, wenn ihr ein Meeting
plant, dann könnt ihr Timeboxen zusetzen.
Das kennt man zum Beispiel sogar
auch aus Parlamenten im Bundestag.
Da hat jeder Abgeordnete
nur eine bestimmte Redezeit
und man einigt sich für Vorfeld
darauf, wer wie oft redet.
In Businessmeetings oder
anderen Meetings von Organisationen
macht das auch Sinn, Zeiten zu
begrenzen, die entweder eine Person redet
oder auch Zeiten zu begrenzen,
wie ein Thema behandelt wird.
Wenn man im Vorfeld weiß, ein Thema
diskutiert ihr immer und immer wieder
und es kommt sowieso zu keinem
Ergebnis, dann macht es keinen Sinn,
endlos in die Verlängerung zu gehen
und man sitzt vielleicht noch abends
bis um 12 Uhr nachts da,
weil man immer wieder diskutiert.
Man kann vorher setzen,
wie viel Zeit man darauf verwendet
und nach dieser Zeit kommt
dann das nächste Thema.
Eine beliebte Methodik, wo das zum Einsatz
kommt, ist zum Beispiel Lean Coffee.
Da kann jeder immer Themen mitbringen
und im Vorfeld werden die priorisiert,
und das mit der höchsten
Priorität wird dann begonnen
und bekommt zunächst eine
bestimmte Zeitbox
und am Ende dieser Zeitbox
muss dann abgestimmt werden,
ob man noch weiterdiskutieren
möchte oder das Thema beenden möchte.
Das hat zum Vorteil, dass man nicht
in eine Endlosdiskussion gefangen ist
und jeder auch eine Chance hat,
dass seine Themen in dem
Meeting behandelt werden.
Ich kann das empfehlen für
technische oder für Businessmeetings,
wo man bestimmte Themen hat, z.B.
für Community of Practice ist das
ein sehr gutes Vorgehen, mit diesem
Lean Coffee halt die Themen erst zu sammeln
und dann kann man nach
zehn Minuten bestimmen,
ob man noch weiter darüber
diskutieren will oder nicht.
Eine zweite Einsatzmöglichkeit
für Timeboxing ist auch,
wenn ihr Arbeitsaufgaben habt.
Es gibt zum Beispiel die sogenannte
Tomato Technik von Onkel Bob,
die er in seinem Buch
„Clean Code" beschreibt.
Die heißt Tomato Technik,
weil er eine Tomateneieruhr hatte,
die er immer auf 45 Minuten aufgezogen
hat und dann 45 minuten ganz konkret
ohne Störung programmiert hat und
sich dann eine Timebox rausgesucht hat.
Auch bei agilen Methoden wie Scrum
kann Timeboxing zum Einsatz kommen.
Wenn ihr beispielsweise einen Spike
habt oder etwas bestimmtes,
wo ihr mal etwas ausprobieren wollt
und nicht bestimmte User Story Punkte
zur Verfügung stellen könnt,
dann kann man so eine Timebox setzen
und zum Beispiel Mob programming
machen für 90 Minuten,
um einen alten Code zu refactoren.
Dann es ist von der Zeit her begrenzt.
Man wendet genau 90 minuten auf und
kann in der Zeit das Maximale dort rausholen.
Weitere Möglichkeiten für Timeboxing
sind natürlich auch Sprints an sich in Scrum,
denn die sind immer auf
eine bestimmte Zeit gesetzt.
In diesem Fall
sind es zwei Wochen.
Das ist zwar deutlich länger als fünf Minuten,
aber hier macht man die Arbeit nicht, ...
begrenzt man die Arbeit anhand
der Zeitmenge und schaut,
wie viel Arbeit passt denn
in meine Timebox überhaupt rein.
Zum Selbstmanagement kann
ich euch das auch empfehlen.
Wenn ihr andere Tätigkeiten
habt, besonders nervige Tätigkeiten,
meine nervigste Tätigkeit ist zum
Beispiel Aufräumen oder Papierkram machen.
Das mache ich nicht so gerne und dann nehme
ich mir hin und wieder dort eine Zeitbox,
um das zu erledigen.
Der Grundgedanke bei
Zeitboxen, gerade für Sachen,
die man angeht, ist, wenn man mehr
aufwendet, wäre es Verschwendung und
es würde Ressourcen beanspruchen,
die man sonst für andere Dinge braucht.
Daher kann ich das auch empfehlen,
wenn ihre Tätigkeiten habt,
die unterschiedliche Prioritäten
haben. Zum Beispiel Sachen,
die gemacht werden müssen wie Lernen.
Lernen ist auch ein Thema für eine Zeitbox.
Nehmt euch eine halbe Stunde oder eine Stunde
am Tag Zeit, um neue Sachen zu lernen.
Guckt euch zum Beispiel meine Youtube
Videos an, wo man was lernen kann.
Weil wenn sonst immer wichtige
Sachen zu tun sind
und dringende Sachen zu tun sind vor
allen Dingen, denn Lernen ist wichtig,
aber wenn andere Sachen das wegdrängen,
dann kommt ihr nicht dazu, das wahrzunehmen.
Deshalb macht es Sinn für die wichtigen Sachen,
die sonst von den anderen verdrängt werden,
auch Timeboxen einzusetzen.
Wie ihr seht, ist es ganz schön schwer
eine Timebox sehr genau auszuführen.
Noch was zu den Timern,
die ihr verwenden könnt.
Wie ihr seht,
verwende ich hier Sanduhren.
Sanduhren verwende ich gerade
in Schulungen relativ gern,
auch wenn ich da Programmieraufgaben habe mit
Timeboxen, weil sie nicht gern zu hart sind.
Die Leute müssen immer selber darauf achten,
wenn diese abgelaufen ist und dann schreien.
Natürlich könnt ihr
auch andere Sachen verwenden.
Es gibt zum Beispiel ...
Jeder hat ein Handy heute, wo ein Timer
mit drin ist, den man setzen kann.
Man kann Eieruhren verwenden.
Man kann irgendwas verwenden, was piept.
Man kann Timer verwenden, die man synchronisiert
über Apps oder groß auf den Beamer anzeigt
oder man kann sich einfach
eine Uhrzeit ausmachen.
Das mache ich ganz gerne, wenn ich Meetings
habe, die in mehreren Räumen sind.
Dann sage ich eine ganz konkrete
Uhrzeit mit vorher Uhrenvergleich.
Das funktioniert relativ gut.
Das war meine 5 Minuten Timebox.
Sie neigt sich jetzt dem Ende.
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